Der Hochstand166 präsentiert


Auch in diesem Jahr werden wir nach 2012 und 2011 wieder mit kleinen Veranstaltungen und Ausstellungen im Stuttgarter Westen präsent sein. An diesen Abenden werden vor allem befreundete Künstler, aber auch wir selbst verschiedene eigene Werke präsentieren. In der Hauptsache zeigen wir Unfertiges und in Arbeit Befindliches. Wir stellen Arbeitsprozesse vor und sind immer wieder neugierig auf die ersten Zuschauerreaktionen. Nicht zuletzt wollen wir gemeinsam mit den Freunden, Bekannten, Kollegen und Geschäftspartnern des Hochstand166 schöne Abende verbringen.

Die Ausstellung "MASKEN" von Jakob Tyroller

Eine Wand voller Gesichter verfolgt uns in den nächsten Wochen bei unseren Werkststattabenden. Jedes hat seine eigene Geschichte, die uns anzieht, abstößt, uns amüsiert oder spontan gruselige Geschichten erfinden läßt. Sie werden uns keine Sekunde unbeobachtet lassen und unsere darstellenden Künstler zu Höchstleistungen antreiben. Während der Werkstattabende wird die Ausstellung wieder zum szenographischen Rahmen mutieren und das Dargebotene spiegeln, kommentieren, konterkarieren oder mit ihm verschmelzen. Wir sind äußerst gespannt!
Jakob Tyrollers Arbeiten

"MASKEN" - Werkstattabende vom 23.11. bis zum 21.12.2013



Vergangene Veranstaltungen 2013

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Die Werkststattabende 2013 im Detail

"MASKEN" - Vernissage

Jakob Tyroller ist 1982 in Lörrach geboren. Nach einigen Jahren als Sportstudent widmete er sich seit 2007 der Kunst. Nach einem Studium an der Freien Hochschule für Grafikdesign und Bildende Kunst Freiburg bei Prof. Ben Hübsch zog es ihn 2011 in eine Metropole, wo er bis heute sein künstlerisches Wissen an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart bei Prof. Werner Pokorny und Prof. Birgit Brenner vertieft. Durch einen internen Hinweis wurden wir auf den Künstler aufmerksam gemacht.

Der erste Kontakt zu seiner Kunst fand am Tag der offenen Tür der Kunstakademie statt. Dort waren wir zuerst von seiner Rauminstallation Cotton Candy Coma paralysiert und kurz darauf von seinen Masken fasziniert. Jakob nutzt bei seinen Köüfen immer die gleiche Vorlage und bearbeitet die Oberfläche mit Einzelteilen aus verschiedenen Gesichtern. Die daraus entstehenden Collagen wirken auf den Betrachter sehr unterschiedlich. Manche sind uns unheimlich, andere ziehen uns an oder lassen sofort kleine Geschichten in unserem Kopf entstehen. Der Ausstellungsbesucher wird beim genauen Betrachten auch merken, dass viele der Masken durch ihre Augen einen Bezug in den Raum, geradezu einen Kontakt zu einem Gegenüber suchen. Der perfekte Rahmen für unsere eigenen Geschichten.

Und auch seine Zeichnungen korrespondieren wunderbar mit den Werkstattabenden. Mit wenigen Strichen zeichnet Jakob eine Silhouette und arbeitet nur ein oder zwei Details aus. Das kann das liebevoll gezeichnete Gesicht, aber auch eine Textcollage sein, die er in seine Zeichnungen einarbeitet.

Aki Tougiannidis liest zudem noch eine Kurzgeschichte von Edgar Allan Poe, um die inszenatorischen Möglichkeiten der Ausstellung auszutesten.

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Sex, Crime und andere Reisegeschichten

Ein Abend voller kurzer Geschichten verschiedener Autoren. Was passiert, wenn eine Schönheitskönigin tankt oder die Buhlschaft Picassos interviewt wird? Wir gehen den Geheimnissen der hinten zugeknöpften Hemden auf Madagaskar nach und nehmen am Schicksal einer Frau teil, die sich immer auszieht, wenn sie sich bedroht fühlt.

Es werden u.a. Texte von Tina Müller, Hansjörg Fröhlich und Aki Tougiannidis vorgetragen.

Es lesen Aki Tougiannidis, Annabell Diebel, Antje Wanglin und Mirjam Fegert.

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Being Ödipus

"Laios, König von Theben, lebt in kinderloser Ehe mit Iokaste zusammen. Laios befragt den Gott Apollon im Orakel von Delphi, ob er mit seiner Frau Kinder bekommen würde. Das Orakel antwortet ihm: " Ja, du bekommst einen Sohn. Aber du musst auch wissen, dass du durch die Hand deines eigenen Sohnes dein Leben verlieren wirst."
Und ein Orakel lügt nicht. Da ist es fast schon ein Detail, dass der Sohn Ödipus auch noch die eigene Mutter schwängert.

Einige Jahrhunderte später benannte Sigmund Freud das von ihm entwickelte psychoanalytische Konzept nach Ödipus. Noch einige Jahrzente später treffen sich Sophokles und Freud im INTERLEVENET (Inter-Lebenden-Verstorbenen-Netzwerk). Das zwischen ihnen entstandene Streitgespräch wiederum hat der Psychiater Andreas Marneros in seinem 2013 erschienen Werk "Irrsal! Wirrsal! Wahnsinn!" aufgeschrieben. Nur ganz wenige Monate später (die Zeit soll sich ja angeblich immer schneller drehen), hat der Schauspieler und Regisseur Aki Tougiannidis diese Aufschriebe entdeckt und sich bereit erklärt, sie gemeinsam mit der Schauspielerin Jenny Winkler und dem Schauspieler Norbert Laubacher einer kleinen Öffentlichkeit im Rahmen unserer Werkstattabende zugänglich zu machen. Wir sind dankbar und gespannt!

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Der gehetzte Georg Büchner

Zum Gedenken an Georg Büchner zur 200. Wiederkehr seines Geburtstags wiederholen wir eine Lesung aus Büchners Briefen, die wir schon 2011 präsentiert haben. Büchner ist der faszinierendste und zu seiner Zeit modernste deutschsprachige Autor. Er wurde nur 23 Jahre alt, schrieb drei Theaterstücke und wenig Prosa. Sein Werk und sein Denken ist für unsere Gesellschaft bis heute bahnbrechend; der Woyzeck, lediglich ein Bühnenfragment, wird so häufig aufgeführt, wie kein anderes deutschsprachiges Stück. Wäre Büchner zum Beispiel 80 geworden, spräche man von manch anderen Autoren des 19. Jahrhunderts heute deutlich weniger.

In der kurzweiligen Lesung seiner Briefe und einiger Antworten darauf erzählen wir aus seinem Leben als politischer Flüchtling und stellen seine Sicht auf die Menschen dar... Sein Gerechtigkeitssinn kommunistisch, seine Liebe zum einzelnen Menschen ursprünglich liberal, spottend und liebend zugleich.

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"Man nennt mich einen Spötter. Es ist wahr, ich lache oft, aber ich lache nicht darüber, wie Jemand ein Mensch, sondern nur darüber, daß er ein Mensch ist, wofür er ohnehin nichts kann, und lache dabei über mich selbst, der ich sein Schicksal teile"

Die Kossbiels - pur

Es gibt nicht viele Worte zu verlieren, es hat sich bereits eine kleine Fangemeinde im gesamten Süddeutschen Raum gebildet, der wir mit großer Freude verkünden dürfen, dass Tobias und Wolfgang Kossbiel in diesem Jahr noch ein zweites Mal bei uns spielen werden. Pur - live und unplugged! Die Kossbiels eben.

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Musik von und mit Anja Füsti und Jörg Koch

Ein ganz besonderer Abend erwartet uns mit Anja Füsti und Jörg Koch. Anja durfte ich das erste Mal beim Sommerfest des Elektrominibarklilngeltons im Stromraum in Bad Cantstatt auf der Bühne bewundern und wurde von ihrer Performance und sehr starken Bühnenpräsenz sofort mitgerissen.

Jörg Koch ist Mitbegründer des Elektrominibarklingeltons, ihn durfte ich ebenfalls im Stromraum in mehreren Konzerten am Computer in beeindruckenden Improvisationen erleben. Nach dem zeitgenössischen Konzert von Mark Lorenz Kysela im Frühjar erhoffe ich mir einen weiteren sehr reizvollen Blick auf das breite Spektrum zeitgenössischer Musik in Stuttgart.

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"Demütigungen" - Zur Feier der Veröffentlichung

Die aufmerksamen Hochstandbesucher werden sich erinnern: Im letzten Jahr haben wir die Demütigungen in einem Werkstattabend als szenische Lesung veranstaltet. Im Sommer 2013 ist es als erstes Theaterstück des Hochstands166 beim deutschen Theaterverlag untergekommen. Dieses Ereignis wollen wir mit einer kleinen Release-Party feiern. Wir werden versuchen, das Stück diesmal nicht nur zu lesen, sondern auswendig aus dem Kopf heraus zu spielen. Damit wird auf unserer Werkstattbühne das erste Mal vor Publikum ohne Textbuch gespielt, was für so eine kleine Mini-Bühne eine ganz besondere Auszeichnung ist.

Gespielt werden die "Demütigungen" von Carolyn Owen, Edoni Mustafi, Melanie Haux, Mirjam Fegert und Sara Koenen.

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Die Telefonschnur - Eine Adaption nach Jean Cocteau

Eine Frau liegt auf dem Bett und telefoniert mit ihrem Liebhaber, der sich anscheinend dazu entschlossen hat, die Nebenbeziehung zu beenden. Sie selbst ringt um die Kraft, das letzte Gespräch mit der geliebten Stimme von sich aus zu beenden.

Einen kleinen Ausschnitt dieses Stücks haben wir im letzten Jahr in einem Wochenendworkshop als Monolog erarbeitet. Heute zeigen wir die ganze Geschichte unter dem Aspekt innerer Wiederprüche. Die Frau, die die geliebte Stimme nicht verlassen will, wird von zwei Frauen verkörpert, die nacheinander und gleichzeitig mit der Stimme am anderen Ende des Telefons, aber auch mit sich und ihren Projektionen kämpfen, ringen und daran verzweifeln.

Gespielt von Annabell Diebel und Mirjam Fegert.

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Finissage Jakob Tyroller - "Sie wünschen, wir schreiben!"

Ein letztes Fest vor Weihnachten! Zum letzten Abend warten wir mit verschiedenen kleinen Überraschungen auf. Unter anderem werden wir im Laufe des Abends unter dem Motto "Sie wünschen, wir schreiben!" mehrere theatralen Konzepte und Exposees des Hochstands166 vorstellen, aus denen sich unser hochgeschätztes und verehrtes Publikum per Abstimmung ein Stück aussuchen darf, das es im kommenden Jahr vorgespielt bekommen will.

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Was uns so durch den Kopf geht!

Wolfgang und Tobias Kossbiel klettern beide leidenschaftlich und fühlen sich in der Natur am Fels am wohlsten. Bei uns singen sie in bester Singer-Songwriter-Manier über Erlebtes und über ihr eigenes Leben in den unterschiedlichen Ausprägungen. Es erwartet uns ein eindringlicher Liederabend, der zum Zuhören einlädt. Für die beiden ist es der zweite gemeinsame Auftritt nach 2011.

Neben der musikalischen Darbietung laden wir wie immer zu einem langen Verweilen und vielen Gesprächen in unseren Räumen ein.

Alles Jetzt!

Keine Lust jetzt nachzudenken,
wozu mein Hirn nach links verrenken
von uns hat keiner eine Wahl
Übermorgen nicht real.

Einzeln bin ich eh zu wenig
Bisschen Komfort statt dauer Predigt
Leben das ist doch genießen,
bisschen Luxus drüber gießen.

Und zwar so wie alle anderen
Nicht als Freak ins Abseits wandern
Durch mein Haben will ich Sein
Ich bin Mensch, ich kaufe ein.

Vor allem mehr als der daneben
Seiner Kaufkraft überlegen
Pflicht ist Teil der Politik
von mir aus gerne Rohstoffkrieg.

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Zeitgenössische Musik zum Nachhören

Programm:

Interpret: Mark Lorenz Kysela - Klarinette, Saxofone, Aktionen, Programmierung des Sinustons

Der Musiker Mark Lorenz Kysela präsentiert an diesem Werkstattabend 5 kompakte, solistische zeitgenössische Kompositionen. Die Stücke werden vom Künstler selbst erläutert und können diskutiert werden. Nach der Pause wird ein Teil der Stücke ein zweites Mal aufgeführt.
Im Anschluss an die Aufführung laden wir die Zuschauer ein, bei kalten Getränken weiter zu diskutieren und miteinander zu plaudern.

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Richard May und Karl Wagner - Eine musikalische Lesung

Was verbindet Richard Wagner mit Karl May? Auf den ersten Blick gar nichts, bei näherem Hinschauen entdeckt man jedoch gewisse Parallelen.

Denn beide wurden steckbrieflich von der Polizei gesucht. Beide saßen im Gefängnis. Beide lebten gerne über ihre Verhältnisse. Beide hatten ein großes öffentliches Geltungsbedürfnis. Beide komponierten - Wagner Opern, May kleinere Chorwerke. Beide schrieben - Wagner Stabreime und dramatisches für die Oper, May erfolgreichste Trivialliteratur und fürs Theater das Drama "Babel und Bibel".

Diesen Parallelen wollen der musikbegeisterte Dieter Hülle, der glühende Karl-May-Verehrer Norbert Laubacher und die, als ausgleichende Muse wirkende, Sabine Duffner in ihrer musikalischen Lesung mit dem Titel "Richard May und Karl Wagner" mit Augenzwinkern bei uns im Hochstand166 auf den Grund gehen. Der Abend verspricht interessant, unterhaltsam und lustig zu werden. Wenn nebenbei noch ein paar Informationen über die beiden Helden hängen bleiben, umso besser. Wir freuen uns auf jeden Fall sehr darauf.

Nach der Veranstaltung laden wir wie schon gewohnt, zu Gesprächen zwischen den Zuschauern und den Künstlern und bitten, das Trinken nicht zu vergessen.

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